Die Schweiz feiert Natur und Biodiversität

Vielversprechende Worte von Bundesrätin Doris Leuthard zum Start, eine inspirierende Tramfahrt quer durch Zürichs StadtNatur zum Abschluss. Und dazwischen gut 900 Veranstaltungen und Naturerlebnissen zu Natur, Artenvielfalt und Ökologie: Das Festival der Natur 2018 vom 24. bis 27. Mai 2018 war ein überwältigender Erfolg...mehr Biodiversität geht nicht!
 

Mehrere zehntausend Naturbegeisterte haben am langen Wochenende vom 24. bis 27. Mai bei mehrheitlich sonnigem Wetter in der ganzen Schweiz das 3. Festival der Natur gefeiert und rund 900 Veranstaltungen zu Natur, Artenvielfalt und Ökologie besucht. Auf hervorragendes Echo stiess auch die vorab an Jugendliche gerichtete NatureChallenge. Im kommenden Jahr wird das Festival der Natur vom 22. bis 26. Mai 2019 durchgeführt.

Mit dem Festival der Natur ist es gelungen, zahlreichen Menschen die Schönheiten der Natur zu zeigen und auf die Bedeutung der biologischen Vielfalt aufmerksam zu machen. Besonders erfreulich: Immer mehr Tourismusorganisationen interessierten für Themen der Biodiversität und organisieren zusammen mit Naturschutzorganisationen Veranstaltungen.

Mit mehr als 900 Veranstaltungen und Naturerlebnissen sind unsere Erwartungen weit übertroffen worden. Mehr als 300 Vereine und Organisationen haben sich engagiert und Veranstaltungen der Bereiche Natur, Artenvielfalt, Landwirtschaft und Ökologie organisiert: Exkursionen und Wanderungen, aber auch Ausstellungen oder Informationsstände.

In Chur erfuhren Interessierte, weshalb Förster den Wolf willkommen heissen, während im Aargau die Bedeutung von Kiesgruben für die Biodiversität im Fokus standen. Im Kanton Wallis veranstalteten Schulen Naturschutztage; am Lukmanierpass konnten Vogelfreunde dem Balzspektakel der Birkhühner beiwohnen. Doch nicht nur am Tag, auch während der Nacht wurden Naturerlebnisse organisiert: In der Bolle di Magadino etwa machten sich Naturbegeisterte zu später Stunde auf die Spuren nachtaktiver Tiere. Auch in den Städten gab es Biodiversität zu erleben. In der Stadt Zürich wurden rund 60 Veranstaltungen zu Themen der Stadtnatur auf die Beine gestellt. In Gemeinden wie Biel, Sarnen oder Burgdorf boten örtliche Naturorganisationen Informationsveranstaltungen zu vielfältigsten Themen der Biodiversität.

Was uns ganz besonders freut: Auf hervorragendes Echo stiess die im Rahmen des Festival der Natur lancierte NatureChallenge. Das Schweizer Erlebnisspiel rund um Natur, Biodiversität und Fotografie lädt Jugendliche ein, Bilder der Natur öffentlich zu zeigen. Bereits liegen mehrerer Tausend Einsendungen vor. Die NatureChallenge dauert noch bis Mitte kommenden Jahres.

Das Festival der Natur wurde unterstützt vom Bundesamt für Umwelt BAFU sowie als Hauptsponsoren von Migros und IP-Suisse. Mitgetragen wurde die Veranstaltungsserie u.a. von BirdLife Schweiz, Forum Biodiversität, Info Flora, Naturama, Pro Natura, Schweiz Tourismus, Schweizer Tourismus-Verband STV, Schweizer Wanderwege, Schweizer Alpen-Club SAC und WWF.

Bundesrätin Doris Leuthard im Interview

Bundesrätin Doris Leuthard eröffnet Festival der Natur

Zusammen mit einer gut gelaunten Bundesrätin Doris Leuthard haben VertreterInnen des Festivals am 22. Mai 2018 am internationalen Tag der Biodiversität in Bern das Festival der Natur eröffnet.

Für Bundesrätin Doris Leuthard ist die Biodiversität die Lebensgrundlage schlechthin; von der biologischen Vielfalt hänge das Wohlergehen aller Schweizerinnen und Schweizer wesentlich ab. Doch dieser Reichtum ist laut Doris Leuthard bedroht – durch die Eingriffe des Menschen in die Natur. Ganze Lebensräume würden von der Landkarte verschwinden.

Der Bundesrat will, so Leuthard am Dienstag in Bern, dieser Entwicklung Einhalt gebieten und hat deshalb beschlossen, eine ökologische Infrastruktur mit den nötigen Gebieten für die prioritären Tier- und Pflanzenarten aufzubauen. «Denn auch die ökologische Infrastruktur», so Leuthard weiter, «braucht Pflege.» Genauso wie die Verkehrs- oder Energieversorgungs-Infrastruktur.

Auch im Siedlungsraum will der Bund bei der Schaffung von naturnahen Lebensräumen mit gutem Beispiel vorangehen und seine Grünflächen vermehrt auf die Bedürfnisse einer hohen Biodiversität auszurichten. Der Bundesrain unterhalb des Bundeshauses etwa wurde in den letzten Jahren von der Bundesgärtnerei naturnah umgestaltet und bietet heute einer Vielzahl von Vogelarten, einheimischen Pflanzenarten, Insekten und Reptilien eine neue Heimat. Aus naheliegenden Gründen fand die Lancierung des Festivals der Natur deshalb am von der Bundesgärtnerei bereits naturnah gestalteten Bundesrain statt.

Das Festival der Natur sei, so Leuthard, eine wichtige Plattform, um der Schweizer Bevölkerung die Bedeutung der Biodiversität und einer intakten Natur bewusst zu machen.

Das Video zum Festival der Natur 2018